Mikroelektrodensonden für die Neurotechnik

Steigerung der Informationsdichte durch Erhöhung der Elektrodenzahl

Multielektrodensonden werden in der Hirnforschung zur simultanen, ortsaufgelösten Signalableitung genutzt und spielen auf dem Gebiet der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen, wie z. B. Morbus Parkinson, eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang haben wir in den vergangenen Jahren ein beträchtliches Know-how in der Fertigung von vielkanaligen Mikroelektrodensonden für neuronale Signalableitung und Stimulation aufgebaut. Unsere Sonden werden mit großem Erfolg in der vorklinischen Validierung neuer Diagnostik- und Therapieansätze in der Neurochirurgie und Neuroprothetik eingesetzt.

 „Wir erhöhen die Sensordichte Ihrer Elektroden für differenziertere Messungen“


Zu unserem Portfolio gehören starre Sonden mit nur wenigen 100 µm Durchmesser und Längen von einem bis zu einigen zehn Zentimetern. Sie können an der Spitze mit bis zu 32 unabhängig adressierbaren Elektroden ausgerüstet werden. Die Mikroelektrodensonden sind sowohl nasschemisch als auch durch Autoklavieren sterilisierbar und können aufgrund ihrer Robustheit in Studien an Tiermodellen mehrfach verwendet werden. Eine Integration von Mikrokanülen, z. B. für die Zufuhr von Medikamenten oder die Entnahme von Gewebeflüssigkeit, ist ebenfalls möglich. Sie zeichnen sich gegenüber bestehenden siliziumtechnischen Lösungen insbesondere durch Unzerbrechlichkeit aus. Unsere hochflexiblen, chronisch implantierbaren Multielektrodenarrays realisieren wir auf Basis fotostrukturierbarer Materialien. Trägermaterial ist in diesem Fall ein biokompatibles Polymer, Elektroden und Zuleitungen werden typischerweise aus Gold gefertigt. Zur weiteren Vergütung können die in Gewebekontakt stehenden Elektrodenflächen aber auch mit Platin oder anderen Elektrodenmaterialen beschichtet werden. Durch direkte Integration von aktiven Elektronikkomponenten, wie z. B. Multiplexern auf den Arrays, schaffen wir die Voraussetzungen für den Einsatz bei der Erforschung neuer Wege zur symptomatischen Therapie neurodegenerativer Erkrankungen und zur Widerherstellung von Bewegungsfunktionen nach schweren Rückenmarksverletzungen.

Unser bestehendes Portfolio an Multielektrodensonden umfasst:

Starre Sonden:

  • 6-32 Elektroden + Zentralelektrode,
  • Länge 2-34 cm,
  • Durchmesser 340-500 µm je nach Elektrodenzahl,
  • unzerbrechlich,
  • autoklavierbar oder nass-chemisch sterilisierbar,
  • mehrfach verwendbar in Tiermodellen.

Flexible Mikroelektrodenarrays:

  • Elektrodenanzahl und -anordnung, Anschlussinterface nach Kundenanforderungen,
  • Elektrodenmaterial: Gold, Platin sowie weitere nach Kundenbedarf,
  • minimale Dicke ca. 20 µm,
  • chronisch implantierbar,
  • sterilisierbar, z. B. nass oder mit Ethylenoxid.
Affensonde
© Fraunhofer IMM
Elektroden am Modell einer Affenwirbelsäule

Angebot an unsere Kunden

  • Für die entsprechenden mechanischen und anatomischen Gegebenheiten maßgeschneiderte Mikroelektrodensonden,
  • Größe, Anzahl und Anordnung der Elektroden in weiten Grenzen spezifisch wählbar,
  • Realisierung geringer Stückzahlen bis hin zu Nullserien.

Gleich ob Sie eine starre oder flexible Struktur benötigen, wir finden das für Ihren Zweck geeignete Material und passen die Sonden exakt an den Anwendungsfall an.