Wissenschaft zum Anfassen: Damit lockt der 21. Mainzer Wissenschaftsmarkt am zweiten Wochenende im September wieder auf den Gutenbergplatz. Erleben Sie die Wunder der Wissenschaft hautnah. Die Mitgliedsinstitutionen der Mainzer Wissenschaftsallianz, das sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschende Unternehmen, präsentieren an Ständen und auf einer Bühne ihre Forschung und Projekte zum diesjährigen Themenschwerpunkt "Mensch und Gemeinschaft".

Der Eintritt ist frei.

Unser Thema: Die Welt von oben sehen

Umweltmonitoring via Satelliten - Wir beantworten die Fragen, wie funktioniert unser Doppelspaltchip für den Hyperspektralsatellit EnMAP.

Wie funktioniert das Sehen beim Hyperspektralsatellit EnMAP?

Die „Kamera“ in EnMAP besteht nicht wie übliche Kameras aus drei Detektoren für Rot, Grün und Blau, sondern sie kann 242 unterschiedliche "Farben" (Kanäle) erfassen. Man spricht hierbei von einem Spektrometer. Dieses misst die von der Erde reflektierte Sonnenstrahlung vom sichtbaren Licht bis zum mittleren Infrarot. Für jede dieser 242 Kanäle wird ein Messwert erzeugt, der für diese Farbe die in den Satelliten eintreffende Helligkeit angibt.

Was macht der Doppelspalt-Chip des Fraunhofer IMM?

In einem Spektrometer muss das Licht in seine farbigen Bestandteile zerlegt werden. Aufgrund des breiten Wellenlängenbereichs von sichtbarem Licht bis ins Infrarot kommen bei EnMAP zwei Spektrometer zum Einsatz. Die Eintrittsöffnungen der beiden Spektrometer müssen mit höchster Präzision zueinander positioniert sein. Darum wurde vom Fraunhofer IMM eine Baugruppe entwickelt und gefertigt , deren Herzstück ein optischer Doppelspalt mit extremen Präzision- und Stabilitätsanforderungen ist.

Wieso Umweltmonitoring - wofür sind die Daten gut?

Die EnMAP- Mission hilft unter anderem Fragen zu Gewässerqualität, Waldzustand, lokaler Methankonzentration, Geologie und Mineralogie zu beantworten. Mit Hyperspektraldaten lassen sich zum Beispiel der Gesundheitszustand von Pflanzen genauer bestimmen, als mit aktuellen Methoden. Sie können dabei helfen, Wachstumszyklen von Pflanzen zu ergründen und so mehr Ertrag produzieren oder die Qualität von Binnengewässern und Boden besser zu beurteilen.

Projektförderer und -träger

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWI
| Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt | OHB System AG | Helmholtz-Zentrum Potsdam |  

Interaktion am Stand

In einem verkleinerten Modell des Satelliten EnMAP können die Besucherinnen und Besucher nachempfinden, wie der Hyperspektralsatellit die Erdoberfläche sieht. Anhand verschieden farbiger LEDs sieht der Besucher Wasserflächen, Wälder, Wüsten so wie der Satellit EnMAP auf unterschiedliche Art und Weise. In einem zweiten Exponat wird der originale Doppelspaltchip präsentiert und der Besucher kann versuchen durch den extrem schmalen Doppelspalt zu schauen.